Martin Sieberer & Simon Messner am 18/11/2020

Diese Linie ist eine moderne und clean erstbegangene Mixed-Linie. Besonders in der 1. SL ist es nicht unerlässlich, dass sich Eis gebildet hat (ansonsten dürfte diese SL heikel sein!). Die Linienführung ist relativ logisch, aber die Route muss selbst abgesichert werden (die Standplätze sind – wenn überhaupt – nur teilweise eingerichtet).

Es ist nicht einfach gue Bedingungen in der Wand vorzufinden, hinzu kommt der sehr lange und komplizierte Zustieg. Alles in allem hat diese Nordwand etwas von Patagonien-“Feeling”. Durch den eher brüchigen Fels ist eine Begehung nur im Herbst oder Frühjahr ratsam. Eventuell empfiehlt es sich am Wandfuß zu biwakieren um tags darauf genügend Zeit für die Begehung und den darauffolgenden Abstieg zu haben. Die Tage im Herbst oder Frühjahr sind kurz, das sollte man bei der Planung auf alle Fälle bedenken!

Material: Nordwandausrüstung, 1x kurze Eisschraube, Set Friends, Keile, Haken, Reepschnüre.

 

Zustieg: Ins Zillertal bis nach Ginzling und weiter zum Breitlahner (kostenpflichtiger Parkplatz). Von hier Richtung Zemmgrund und Klausenalm weiter bis zur Grawand-Hütte. Hier steigt man direkt nach der Hütte zum Bach ab, überquert diesen und folgt einem schwer erkennbaren Jägersteig aufwärts. Über Gras- und Waldhänge geht es steil bergauf bis man einen Hügelrücken und einen weiteren Bach erreicht (Achtung: kann eisig sein!). Man überquert den Bach und muss eine kurze Steilstufe überwinden, schließlich folgt man einer breiten Rinne Richtung Westen aufwärts. Man quert einen Hang und kommt in ein Gletscherbecken von wo man einer weiteren steilen Rinne nach Westen folgt bis man unter die Nordwand des Großen Greiners kommt. Zustieg insgesamt 4h.

Abstieg: Für die „Nordwandrampe“ wie auch für die Route „Käse-Greiner“ empfehlen wir das Abseilen über die Nordwandrampe. Eine Abseilpiste an natürlichen Fixpunkten ist großteils eingerichtet. Allerdings ist das Abseilen zeitintensiv und darf nicht unterschätzt werden. Für mögliche Wiederholer gilt: unbedingt genügend Meter Reepschnur, Keile und event. Haken mitführen um die Stände zu verbessern bzw. überhaupt einrichten zu können! Zurück am Wandfuß steigt man nun über den Aufstiegsweg ab (Achtung: unbedingt auf versteckte Eisglasuren achten. Eventuell Steigeisen beim Abstieg anlassen).