Martin Sieberer & Simon Messner am 20.10.2020

Die Verhältnisse in der Wand waren im Oktober 2020 nicht gut. Trotzdem, Martin und ich wollten etwas mit Pickel und Steigeisen unternehmen und was kommt da im Raum Innsbruck in Frage? … Genau; Man fährt zum Zwölferkogel!

Im Grunde ist diese Variante eine gute “Dry”-Alternative wenn kaum Eis in den unteren Seillängen der “Plan B”, der “Donald Trump” oder der weiteren Routen zu finden ist. Man steigt etwas rechts des normalen Einstiges (eg. der Eisspur von “Plan B”) ein und folgt einer logischen Verschneidung aufwärts (M6) die relativ gut abgesichert werden kann (sofern man genügend Material dabei hat… hatten wir natürlich nicht).

Von unten sah es im Oktober 2020 so aus, als könnte man einen schönen Eisvorhang erreichen, der sich direkt über der markanten Felswand und der Verschneidung gebildet hatte. Ich bin zwar hingeklettert (M6+) aber leider brach die dünne Eisglasur sofort aus der Wand… wie auf Eiern kletterte ich sogleich zurück, atmete kurz durch und folgte dann der nach rechts verlaufenden Verschneidung (am Standplatz steckt ein Haken mit roter Schlinge). Vielleicht wächst der Eisvorhang ja irgendwann noch stabil genug damit er geklettert werden kann? Wer weiß…

In der “Plan A”-Verschneidung (rechts des Originaleinstieges der “Plan B”). Der gelbe Pfeil markiert unser eigentliches Ziel: den verlockenden Eisvorhhang (war aber leider zu instabil…).

Nach 50 m (M6) erreicht man leichteres Gelände (hier steckt ein Haken mit roter Schlinge als Markierung).

Die blaue Linie markiert die Einstigsvariante “Plan A”, der gelbe Pfeil in Bildmitte markiert den Eisvorhang (bei unserer Begehung war weniger schnee in der Wand, dafür aber der Eisvorhang deutlich markanter ausgeprägt als auf diesem Foto).

Generell ist der Abstieg über den Nordgrat nicht ganz einfach zu finden und er kann heikel sein. Unbedingt gut vorab anschauen!